Mein Skiurlaub 2017 liegt gerade einmal zwei Wochen zurück und doch ist die Sehnsucht nach Schnee, Pisten und Bergen schon wieder unendlich groß. Die Reise führte mich (und meine zehn Begleiter im Alter zwischen vier und 59 Jahren) wie schon im letzten Jahr in das Skigebiet Kronplatz in den Südtiroler Alpen.
Wir alle mögen den Berg mit seinen zahllosen Pisten und Möglichkeiten sehr, waren jedoch auch auf der Suche nach neuen Herausforderungen. Der Vorschlag, dieses Mal die legendäre Sella Ronda zu „bezwingen“, wurde schnell und einstimmig abgenickt. In diesem Beitrag verrate ich dir nicht nur, was das Besondere an der Sella Ronda ist, sondern gebe dir auch ein paar hilfreiche Tipps für deinen perfekten Snowday mit auf den Weg.
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Was ist die Sella Ronda?
Da ich selbst bis vor drei oder vier Jahren nicht wusste, was die Sella Ronda ist, möchte ich es dir hier gern in wenigen Worten erklären. Es handelt sich hierbei um einen Skirundtour, die einmal um das komplette Sella-Massiv führt. Du fährst also nicht wie gewohnt immer wieder die selben X Pisten und Lifte, sondern bist stets woanders unterwegs. Als wäre diese Abwechslung noch nicht reizvoll genug, besticht die Sella Ronda auch durch ihre wahnsinnige Schönheit. Die Natur, durch die die 26 Pistenkilometer führen, ist extrem abwechslungsreich und reicht von schroffen Felsen über grüne Kiefernwälder bis hin zu sanften Bergwiesen, die im Winter natürlich mehr oder weniger verschneit sind. Wenn ich die Sella Ronda mit dem benachbarten Kronplatz vergleiche, hat der Rundkurs in Sachen Landschaft die Nase eindeutig vorn.
Hard Facts zur Sella Ronda
- Skirundkurs um das Sella-Massiv (auch Sellagruppe oder nur Sella genannt)
- Lage: zwischen den Tälern Gröden, Alta Badia, Arabba und Fassatal (Südtirol, Italien)
- Länge: 26 Pistenkilometer, 40 Kilometer insgesamt
- Schwierigkeit: Mittel
- Besonderheit: Kann sowohl mit als auch gegen den Uhrzeigersinn abgefahren werden
- kann mit Skiern/Snowboard, Mountainbike und Motorrad abgefahren werden
- Wandern entlang der Sella Ronda ist nicht möglich
- weitere Infos: www.sellaronda.info
Packliste Skiurlaub: Gut ausgerüstet auf die Piste
Orangene oder grüne Tour?
Ehe du dich ins Sella Ronda-Getümmel stürzt, solltest du eine ganz entscheidende Frage beantworten: Willst du lieber die orange oder die grüne Tour fahren? Da meine Gruppe und ich vom Ort Corvara aus gestartet sind, wollten wir eigentlich erst die grüne Tour wählen und gegen den Uhrzeigersinn fahren. Der Grund: Mehr Pistenkilometer am Anfang, mehr Liftkilometer gegen Ende.
In einem Gespräch mit Sella Ronda-erprobten Skifahrern aus unserem Hotel erfuhren wir jedoch, dass die Tour mit dem Uhrzeigersinn besser wäre. Ihre Begründung hat uns überzeugt: Wer von Corvara aus am Morgen startet und die orangene Tour wählt, hat stets die Sonne auf seiner Seite (des imposanten Bergmassivs).
Tipp: Du kannst dich einfach nicht entscheiden? Dann fahr doch einfach beide Touren ab. Von den Leuten im Hotel haben wir erfahren, dass besonders ambitionierte Fahrer die Sella Ronda in beide Richtungen rocken – und zwar an einem Tag!
Der Einstieg ist überall möglich
Dass wir in Corvara gestartet sind, bedeutet keinesfalls, dass du es uns gleichtun musst. Das schöne am Rundkurs der Sella Ronda ist, dass du überall einsteigen kannst. Mögliche Orte sind zum Beispiel: Arabba, Colfosco, Corvara, Campitello, Canazei, Alba und Wolkenstein.
Anforderungen an die Skifahrer
Ich würde die Sella Ronda definitiv als kleines Skiabenteuer bezeichnen – zum einen wegen der imposanten Kulisse und zum anderen, weil du sie, einmal begonnen, auch beenden musst. Sicherlich gibt es in allen Orten, die du passierst, die Möglichkeit, ein Taxi zurück zum Startpunkt zu nehmen, aber wo bliebe denn da der sportliche Ehrgeiz?
Was es bedeutet, die Sella Ronda zu bezwingen, musste ich leider am eigenen Leib erfahren. Nur wenige Kilometer nach dem Start in Corvara hatte ich meinen bisher schwersten Skiunfall. Ich bin mit einem Mann zusammengestoßen und habe einige Blessuren davongetragen. (Ironischerweise wurde mein Crash von der GoPro auf meinem Helm aufgezeichnet, aber dieses Videomaterial behalte ich lieber für mich.) Trotz diverser Wehwechen habe ich die Runde durchgezogen und war am Ende nicht gerade „unstolz“ auf mich.
Doch auch ohne Sturz ist die Sella Ronda kein Spaziergang. Wenn du noch Anfänger bist, rate ich dir davon ab, die Runde zu absolvieren. Die Pisten sind teilweise recht eng und häufig rot bis schwarz. In unserer Gruppe gab es mehrere Stürze, die Gott sei Dank alle glimpflich ausgegangen sind.
Natürlich ist es auch möglich, die Sella Ronda mit dem Snowboard zu fahren. Wie es sich dabei mit dem Schwierigkeitsgrad verhält, kann ich nicht einschätzen. Mir sind jedoch die vielen Ziehwege beziehungsweise Zubringer aufgefallen, von denen ich weiß, dass sie bei Snowboardern nicht gerade beliebt sind. Hier ist es unter Umständen notwendig, das Board abzuschnallen und ein paar Meter zu laufen.
Was die Länge der Sella-Runde angeht, kann ich nur sagen: Das ist absolut machbar! Witzigerweise sind wir aufgrund eines Lesefehlers davon ausgegangen, dass die PISTENlänge bei 40 Kilometern liegt. Als unsere Tour dann schon nach etwas mehr als 20 zu Ende war, waren wir doch etwas irritiert.
Tipp: Ein Abstecher ins Edelweißtal
Um unsere Tages-Statistik noch ein bisschen aufzupolieren, entschieden wir uns in Colfosco – nur einen Lift vom Start-Ort Corvara getrennt – dazu, noch einen Abstecher in das angrenzende Edelweiß-Skigebiet zu machen. Dieses ist zwar wirklich (!) überschaubar, dafür aber umso charmanter. Wie auf der gesamten Sella Ronda schon konnte ich mich auch hier sehr für die Landschaft und Pflanzenwelt begeistern. Einen weiteren Pluspunkt erhält das Edelweißtal für die wirklich sehr einladende Edelweiß-Hütte mit ihrer großen Sonnen-Terrasse.
Mein Fazit: Sella Ronda, ich komm‘ wieder
Abschließend kann ich nur sagen, dass der Skitag auf der Sella Ronda ein echtes Highlight war, an das wir uns wohl alle noch lange erinnern werden. Für mich steht außerdem fest, dass ich wiederkommen werde. Die grüne Tour will schließlich auch noch abgefahren werden und wer weiß – vielleicht schaffe ich ja auch beide Runden an einem Tag. Challenge accepted!
Text und Bilder von Jessika Fichtel
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