Heute möchte ich dir meine Heimat ein bisschen näher bringen. Wie du vielleicht weißt, lebe und arbeite ich im schönen Baden-Württemberg, irgendwo zwischen Stuttgart und Ulm am Rande der drei Kaiserberge. Und genau um die, besser gesagt um einen von den dreien – den Stuifen – soll es heute gehen.
Als echtes Landei, hab ich zwar den Nachteil, dass es bis in die nächst größere Stadt einer eher langen Anreise bedarf. Allerdings hat das Leben auf dem Land auch den einen Vorteil: Tolle Wanderwege beginnen direkt vor meiner Haustüre. Einer davon führt mich und meine beiden Katalanischen Hütehunde Herta und Paule ab und an auf den schönen Stuifen.
Wanderung auf den Stuifen
Der Stuifen ist wie gesagt einer der Drei Kaiserberge. Diese drei Berge sind der Hohenstaufen, der Rechberg und der Stuifen. Wobei der Stuifen als einziger unbebaut ist. Auf den beiden anderen thronen noch die Ruinen der von den Adelsfamilien Rechberg und Staufen um 1070 erbauten Burgen. Die geologische Entstehungsgeschichte dieser Berge reicht weiter zurück. Erosionsvorgänge haben diese drei Berge als jeweils einzelne Erhebungen isoliert und so wurde diese schöne, hügelige Landschaft kreiert. Alle drei Berge sind um die 700 Meter hoch. Wobei der Stuifen mit seinen 757 Metern am höchsten hinausragt.
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Wunderschöne Tour hinauf auf den Stuifen
Am Fuße des Stuifen beginnt unsere kleine Wanderung. Hierbei hast du die Wahl am Stuifen-Wanderparkplatz in Wißgoldingen loszulaufen. Was allerdings den Nachteil mit sich bringt, dass du von hier garantiert nie alleine startest. Viel besser ist es, wenn du in der Gemeinde Wißgoldingen, die direkt am Fuße des Stuifen liegt, in Richtung Weilerstoffel abbiegst. An der Kreuzung hängt ein kleines Schild mit der Aufschrift „Reiterleskapelle“, genau an dieser Stelle abbiegen in Richtung Kapelle. Ein Stück außerhalb der Ortschaft liegt dann in einer Rechtskurve linkerhand ein kleiner Parkplatz, den steuern wir meist an und von dort aus wandern wir los.
Zunächst führt unser Weg ein Stück des Stuifen-Rundwanderweges entlang in Richtung Nord-Ost. Nach etwa 200 Metern biegt ein kleiner Trampelpfad links ab. Ein Schild „Stuifen“ weist nach links, da geht’s lang. Von hier an geht es kontinuierlich, bisweilen recht steil circa eineinhalb Kilometer und rund 220 Höhenmeter hinauf bis an die Bergkuppe des Stuifen. Bitte aufpassen, zu Anfang teilt sich der Weg noch einmal. An dieser Stelle rechts halten. Der Weg links, das ist der Weg, auf dem wir am Ende der Tour wieder zurückkommen. Für uns geht es also den leicht nach rechts abbiegenden, schmalen Pfad entlang bis hinauf zur Bergkuppe. Dort geht es ein Stück weit an der Kuppe entlang bis etwas weiter links unten das Gipfelkreuz des Stuifen zu erkennen ist. Dann hinab zum Kreuz und Aussicht genießen. Wer mag, kann hier auch eine Pause einlegen und grillen – Grillplatz ist vorhanden.
Aussicht genießen und wieder hinab ins Tal
Nachdem wir die herrlich Weitsicht, die der Stuifen bietet, ausgiebig genossen haben, geht’s den breiten Schotterweg entlang wieder hinab in Richtung Wanderparkplatz. Dabei handelt es sich um den Parkplatz, den ich vorab empfohlen habe, nicht anzusteuern. Deshalb sind auf diesem Wegstück wieder mehr Wanderer zu erwarten. Mangels Alternative, schlagen wir ihn ein. Zu Anfang müsst ihr hier bitte noch darauf achten, den gut geschotterten Weg zu nehmen. Er führt vom Grillplatz weg zunächst in einer scharfen Rechtskurve nach unten. Es geht auch geradeaus weiter. Den Weg bin ich allerdings noch nie gelaufen und weiß daher nicht wo er hinführt.
Kurz bevor wir unten ankommen, biegen wir dann aber scharf nach links auf einen wiederum schmalen Trampelpfad ab. Dieser Weg ist wieder weniger von Wanderern, Joggern und Co. frequentiert und in der Regel auch auf keine Wanderkarte zu finden. Daher spätestens am Waldrand scharf links abbiegen. Der Trampelpfad ist deutlich zu erkennen. Allerdings hält sich hier reichlich Wild auf, wer also einen Hund dabei hat, der bei Wildkontakt nicht sicher am Mann bleibt, sollte den Hund besser anleinen. Dieser Weg führt dann wieder direkt zurück zum Ausgangspunkt unserer kleinen Wanderung. Er verläuft über eine Strecke von etwa eineinhalb Kilometer zunächst parallel zum Stuifen-Rundwanderweg, der etwas weiter unten verläuft. Dann macht er ein neunzig Grad Kurve nach rechts und führt wieder zurück an die Stelle, an der wir zu Anfang vom Rundwanderweg abgebogen sind.
Viereinhalb bergige Kilometer für Wanderer und Biker
Wer an einem Stück läuft, hat eine Strecke von circa viereinhalb Kilometer zu bewältigen – also eher eine Mini-Tour. Zeitlich sind in etwa eine Stunde und 15 Minuten einzukalkulieren. Einer Grill-Pause am Stuifen-Kreuz spricht also nichts entgegen. So wird aus der kurzen Tour vielleicht eine schöne Halbtages-Aktivität mit schmackhaftem Finale :-). Wir allerdings sind von der Alles-an-einem-Stück-Fraktion und genießen nur hie und da die schöne Aussicht. Gegrillt wird im heimischen Garten.
Auch Biker sind hier unterwegs
Ach ja, ein kleiner Hinweis noch. Auch Biker sind hier gerne unterwegs. Manchmal findet sich auf den schmalen Pfaden mal eine Schanze oder Rampe. Bisweilen werden sie abgebaut, dann woanders wieder aufgebaut. Was will ich sagen? Diese Strecke ist eben auch ein netter Bike-Trail. Wenn dich also Biker-Kontakt beim Wandern stört, solltest du besser werktags und am Vormittag hier unterwegs sein. Nachmittags und am Wochenende teilen sich Wanderer und Biker die Strecke. Mich stört das nicht.
So, das war also ein erster, kleiner Einblick in die schöne Gegend rund um die Drei Kaiserberge. Das nächste Mal wandern wir gemeinsam auf den Hohenstaufen.
Wanderung auf den Hohenstaufen
So ihr lieben Waldhelden, nachdem ich euch kürzlich eine Tour über den Stuifen im schönen Schwabenland vorgestellt habe, ist heute Kaiserberg #2 an der Reihe: der Hohenstaufen. Gerne wandern wir drei, also ich und meine beiden Hunde Herta und Paule, dort hinauf. Für euch habe ich heute eine schöne Route zusammengestellt, die in Summe zwar nur schlappe vier Kilometer lang ist, dabei aber einige Erweiterungsmöglichkeiten bietet.
Los geht’s mal wieder an einem Wanderparkplatz. Der ist leicht zu finden. Liegt am Ortsausgang der Gemeinde Hohenstaufen in Richtung Rechberg, bzw. Maitis und befindet sich linkerhand, direkt an der Jugendherberge „Haus der Blasmusik“. Von dort an geht es direkt an der Jugendherberge rechts einen zunächst noch geteerten, recht steilen Weg nach oben. Ihr wandert bis an den Waldrand, Danach geht es auf einem Trampelpfad weiter. Neuerdings wurde genau dort einem Metallpfosten ein Pullover angezogen. Ich hab meine beiden Fellmonster mal daneben hingesetzt und fotografiert. Sieht lustig aus. An dieser Stelle habt ihr nun die Wahl einmal den Berg zu umlaufen, denn rings um den Kaiserberg führt ein geschotterter Weg, oder ihr geht geradeaus weiter mit dem Gipfel als Ziel. Was wir heute tun. Über knapp 600 Meter schlängelt sich der Trampelpfad durch den Wald, bevor ihr oben ankommt. Herta liebt es sich erst mal dort oben im Gras zu wälzen. Paule dagegen biegt meist links ab direkt zum Grillplatz und schnüffelt nach, ob irgendjemand nicht aufgegessen hat.
Der Hohenstaufen Burgmauern, Burgschenke und eine Aussicht zum Niederknien
Hier oben heißt es erst mal innehalten, Aussicht genießen. Ein bisschen in den Mauerüberresten der Burg herum zu stapfen, aber nicht auf die Mauern, das ist verboten ☺, auf dem einen oder anderen Riesen-Bänkchen Platz zu nehmen oder auch die Burgschenke „Himmel & Erde“ zu besuchen. Näheres zu Öffnungszeiten und Co. erfahrt ihr hier. Wir ziehen es vor, immer dann hoch zu wandern, wenn die Berggaststätte geschlossen hat. Zu den Öffnungszeiten ist meist sehr viel los da oben und wir mögen es ja bekanntlich lieber etwas stiller und einsamer … erst dann finde ich, kann man das wundervolle Panorama richtig genießen. Aber jeder wie er’s mag.
Unsere Wanderung führt dann wieder abwärts in Richtung Wäschenbeuren. Nehmt dafür den Weg, der direkt an der Burgschenke rechts hinab führt. Diesem Weg einfach folgen bis euch unten am Waldrand angekommen die Spielburg in den Blick kommt. An dieser Stelle dann links abbiegen und in Richtung Spielburg marschieren. Die Spielburg ist keine Burg sondern eine Felsformation aus Weiß-Jura, die sich vor ungefähr zwei Millionen Jahren von dem damals noch bis hierher reichenden Albtrauf löste und auf die Stufe das Braunen Jura hinabstürzte. Im Laufe der Jahre bildete sich an dieser Stelle eine etwa 34 Hektar große Alb-Heidelandschaft, die aufgrund ihrer geologischen Besonderheit 1994 zum Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde.
Die Spielburg: Naturschutzgebiet auf Jurafelsen
Bis zur Spielburg sind wir rund zwei Kilometer gelaufen und haben bergauf ca. 130 Höhenmeter geschafft. Das weiß ich deshalb so genau, weil ich zwei unterschiedliche Outdoor Apps sozusagen habe mitlaufen lassen. Einmal die MAPtoHIKE-App. Diese App zeigt mir an, wieviel Kilometer, Höhenmeter (bergauf und bergab) und wie schnell ich auf diesem Hike gelaufen bin. Hier auf dem Bild zeigt sie allerdings nur knapp über drei Gesamt-Kilometer an. Das liegt daran, dass sie die ersten ungefähr 600 Meter nicht funktionieren wollte, dann aber doch noch mitmachte. Lag aber nicht an der App sondern an meinem Unvermögen, die Daten richtig einzugeben. Ich habe MAPtoHIKE an diesem Tag erstmals ausprobiert, aber dummerweise zuhause irgendwas falsch eingestellt. Voll Mädchen, ich weiß. Sonst kann ich das auch besser, ehrlich. Die andere ist die Komoot-App. Sie zeichnet den Track, den du gelaufen bist, zusätzlich auch auf einer Karte nach, was ich sehr praktisch finde. Lasst euch hier bitte nicht vom Hin und Her auf der Karte verwirren. Auf der Spielburg hat sich ein dritter Hund zu uns gesellt und wir mussten den irgendwie abschütteln. Der wollte aber partout nicht gehen, deshalb sind wir so ziellos auf dem Fels herum spaziert ☺.
Eine Tour – viele Möglichkeiten
Nachdem wir den fremden Hund endlich abgeschüttelt haben, geht es für uns wieder zurück. Wobei wir nicht den Weg über den Berg einschlagen, sondern westlich am Berg vorbei, um dann schließlich wieder an unserem Ausgangspunkt anzukommen. In Summe sind das dann knappe vier Kilometer. Wer mehr Kilometer machen möchte, der hat hier nun die Wahl: Laufen wir noch mal übern Berg oder wie die Tanja am Berg vorbei oder – Möglichkeit #3 – weiter in Richtung Wäschenbeuren. Dorthin sind es noch einmal etwa drei zusätzliche Kilometer. Kurz vor Wäschenbeuren biegt ihr dann links ab in Richtung Burg Wäscherschloss. Noch eine mittelalterliche Burg, auf der immer mal wieder Mittalalter-Feiern, -Märkte oder –Workshops veranstaltet werden. Also gelebtes Mittelalter heut noch. By the way, mein Mann und ich haben dort in der Burg und im schönen Burghof unsere Hochzeit gefeiert – ein rauschendes Fest ☺. Hier der Link zur Burg Wäscherschloss. Irgendwie bin ich jetzt abgedriftet. Nun ja, also wer mag wandert zum Wäscherschloss und wieder zurück. Das erweitert die Tour um gute sechs bis sieben Kilometer.
Wanderung auf den Rechberg
Rund um den Rechberg gibt es viel längere und kürzer Tourenmöglichkeiten. Parken könnt ihr unten im Dorf Rechberg. Am besten in der Nähe der Schule. Von dort kann es dann losgehen. Hinauf auf die Burg – eine kurze Burgführung, die super Aussicht genießen und weiter. Auf dem Berggipfel befindet sich eine Wallfahrts-Kapelle, in der noch heute sonntägliche Gottesdienste und Taufen stattfinden.
Die Burg Hohenrechberg – unbedingt anschauen
Wer neben einer Wanderung in schöner Natur auch etwas Kultur mit in sein Programm aufnehmen möchte, dem sei ein Blick in die Burgruine Hohenrechberg empfohlen. Sie liegt auf einem Vorsprung des Berges, nicht direkt auf dem Gipfel. Die Burg selbst ist noch gut erhalten, besser als die auf dem Hohenstaufen. Von Februar bis November ist sie geöffnet und darf zu einem überschaubaren Eintrittspreis von 1 Euro für Kinder und 2 Euro für Erwachsene betreten werden. Die schöne Aussicht von dort oben hinab ins Tal gibt’s umsonst obendrauf.
Die Kapelle – einen Moment inne halten
Ein Stück weiter oben auf dem Berggipfel erreicht ihr dann die Wallfahrtskappelle zur heiligen Maria und zum Heiligen Bernhard Hohenrechberg. Die schöne Barockkirche wurde 1686-1688 von Valerian Brenner aus dem Bregenzer Wald im Auftrag des Grafen Bernhard Bero erbaut. Noch heute steht das Gnadenbild Marias, das aus der Zeit um 1380-1450 stammt, in der Mitte des Hochaltars. Das Gnadenbild des heiligen Bernhards steht auf dem rechten Seitenaltar. Wer mag kann kurz reinschauen und einen Moment innehalten.
Wunderbare Wanderwege und Trampelpfade rund um den Rechberg.
Danach stellt sich die Frage – wohin soll die Wanderung weiterführen. Von hier oben habt ihr die Wahl entweder:
- rechts von der Kapelle einen schmalen Trampelpfad wieder hinab ins Dorf Rechberg (Süd/Ost) zu marschieren. Oder, ihr
- geht hinter der Kapelle nach links (Nord/Ost). Von dort führt euch ein Pfad in Richtung Straßdorf und Schwäbisch Gmünd und unten angekommen, entweder links oder rechts um den Berg herum wieder zum Ausgangspunkt zurück.
Eine weitere alternative Route führt etwas unterhalb in Höhe der Burgruine Richtung Westen. Dieser Weg führt euch über den sogenannten Aasrücken direkt in Richtung Hohenstaufen. Und eröffnet euch somit eine wunderbare Möglichkeit beide Kaiserberge in eine Wandertour zu integrieren. Von der Burgruine Hohenrechberg hinüber und hinauf auf den Gipfel des Hohenstaufen sind es einfach 6 Kilometer. Inklusive Rast macht ihr so aus einer kurzen Bergetappe auf den Rechberg locker mal eine Halbtagestour von rund 15 Kilometern, inklusive Marsch auf Rechberg und Hohenstaufen.
Wenn der kleine Hunger kommt…
Dann seid ihr auf dieser Tour auch ohne vollen Rucksack gut gesorgt. Allein auf dem Rechberg findet ihr bereits zwei Gaststätten.
- Die Gerbers Burgschenke direkt an der Ruine.
- Die Gaststätte Haus Rechberg direkt auf dem Gipfel neben der Kapelle.
Und auch auf dem Hohenstaufen werdet ihr in der Berggaststätte Himmel & Erde bestens versorgt.
Resümee:
Die Drei Kaiserberge liegen nicht nur landschaftlich wunderschön. Sie bieten dir außerdem eine tolle Aussicht hinab in Fils- und Remstal. Die Auswahl der Wanderrouten ist groß und rund um die Drei Kaiserberge ist mit Sicherheit für jeden – ob Wanderer oder Spaziergänger – die richtige Tour mit dabei. Herta, Paule (meine Hunde) und ich jedenfalls finden es in dieser Gegend toll und sind dort gerne bergauf und bergab unterwegs.
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Hallo Tanja
euer Portal, bzw. was ihr hier aufbaut finde ich toll.
Können wir uns mal unterhalten?
Bin Veranstalter von MTB Touren u.a. am Albtrauf und komme aus Geislingen/Steige.
Lieben Gruss
Eric